2017 - 2019

Geschützter Raum für besondere Kinder – eine besondere Herausforderung

Eingangsbereich kurz vor Fertigstellung

Erweiterungsbau mit Sanierung

Bestandsgebäude Westseite

Ansichten und Schnitt des Erweiterungsbaus

Regelgrundriss mit Altbestand und Erweiterungsbau

 

Nachdem wir für den gemeinnützigen Verein „Camphill Gemeinschaft Nürnberg e.V.“  im Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof bereits eine Schulvorbereitende Einrichtung ( SVE) - den Kindergartenbereich der Schule -  geplant und ausgeführt hatten, wurden wir nach Vorschaltung eines Auswahlverfahrens auch mit der Planung und Ausführung der Erweiterung und Sanierung der Karl-König-Schule betraut.

Die Karl-König-Schule ist eine so genannte Förderschule: diese wird durch den gemeinnützigen Verein betrieben und nahezu komplett durch öffentliche Mittel gefördert. In der gesamten Tageseinrichtung werden zusammen mit der SVE Kinder und Jugendliche mit geistigem Entwicklungsbedarf und körperlicher Behinderung in einem Alter von drei bis zwanzig Jahren betreut.

Der Schulbereich umfasst neun Klassen, deren Stärke auf Grund des intensiven Betreuungsangebots auf 12 Schüler/-innen beschränkt ist. Um einen reibungslosen, geschützten Schulweg zu gewährleisten, werden alle Kinder und Jugendlichen in Kleinbussen direkt von zuhause in die Schule befördert. Darüber hinaus beinhaltet das pädagogische Konzept, dass alle Schüler/-innen auch nachmittags in ihrer Klassengruppe verbleiben und von einer integrierten heilpädagogischen Tagesstätte gefördert werden.

Mehrere Gründe zwangen den Verein, nicht nur über die Baumaßnahmen für die Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) sondern auch an der Schule nachzudenken. Zum einen war das alte Schulhaus nicht barrierefrei, so dass die Betreuung von Schülern im Rollstuhl oder mit Gehbehinderung zunehmend aufwändiger wurde. Andererseits war im Laufe des Bestehens der Einrichtung die Schülerzahl gestiegen, so dass die notwendigen Maßnahmen im vorhandenen Baubestand nicht unterzubringen waren und nur mit einem Erweiterungsbau die erhoffte Entlastung realisierbar würde.

Durch den Erweiterungsbau der Schule kommen drei zusätzliche Klassenzimmer, ein Informatikraum, neue Verwaltungsräume und drei Werkräume hinzu. Die neu gewonnene Nutzfläche beträgt  insgesamt  etwa  660 Quadratmeter. Im Zuge des Erweiterungsbaus wurde auch mit der Neugestaltung der Außenflächen begonnen. Ein neuer Schulhof mit klar zonierten Bewegungs- und Unterrichtsflächen schafft einen vielfältigeren Rahmen während der Pausen.

Da der Schulbetrieb nicht unterbrochen werden konnte und Ausweichmöglichkeiten nicht finanzierbar waren, musste die Sanierung und Ertüchtigung des alten Schulhauses zeitlich versetzt mit den entsprechenden Beeinträchtigungen des Schulbetriebs durchgeführt werden. Durch den parallel stattfindenden Bau- und Schulbetrieb ist eine besonders genaue Abstimmung erforderlich, die dennoch Beeinträchtigungen nicht ganz ausschließen kann. Wenn der Erweiterungsbau im Sommer 2018 fertig gestellt wird, können die Schulklassen in die neuen Räume umziehen und die Bauarbeiten am Sanierungsgebäude aufgenommen werden. Erst nach Abschluss der Sanierungsarbeiten kann die Schule im Sommer 2019 uneingeschränkt genutzt werden. Die Gesamtnutzfläche vergrößert sich somit auf etwa 2300 Quadratmeter.