2018

VOM TRAUMTEILER ZUM RAUMTEILER
Projektierung und Planung eines Gemeinschaftswohnprojekts in Erlangen „Raumteiler“
Projektentwicklung 2018
Genehmigung des Bauantrags 03.2022

 

Wie gründe ich ein Wohnprojekt?

Diese Frage und die daraus entstandenen Strukturen beschäftigen eine Initiativgruppe zumeist eine lange, lange Zeit. So führt nur ein kontinuierliches Streben nach den idealen Entscheidungen zum Erfolg. Themen wie Partizipation und Gemeinwohl, Raum für Individualität, Rechtsformen, Finanzierung, Grundstück-, Immobiliensuche, und das Finden von geeigneten Mitbewohnern werden auf dem gemeinschaftlichen Weg bearbeitet und im Konsens entschieden.

Mit uns als prozessbegleitende Architekten und genau dieser Zielstrebigkeit und dem entsprechende Mut ist die stetig wachsende Gruppe der Raumteiler im März 2022 in der Lage die Ausführung anzugehen, der Bauantrag ist genehmigt.

 

 

Schwerpunkte in der Planung waren Nachhaltigkeit -wir planen in Holzbauweise-, Barrierefreiheit - alle Wohnungen sind barrierefrei - und gemeinschaftsfördernde Architektur - wir planen einen für die Gemeinschaft in einem separaten Gebäude errichteten Gemeinschaftsraum. Gemeinsam genutzte Räume helfen Privatflächen zu reduzieren: Raumteilen ist die Devise.

Auch die „Wohnriegel“ erhalten Aufenthaltsqualität außerhalb der privaten Wohnungen: möblierbare Laubengänge mit Ausweitungen, eine intensiv begrünte Dachterrasse, ein Werkstattgebäude mit überdachtem Außenbereich und Fahrradgaragen für deutlich mehr Fahrräder als gefordert. Im Gegenzug konnten PKW-Stellplätze eingespart werden und der Bau einer Tiefgarage konnte vermieden werden.

Der Bebauungsplan fordert zwei parallel angeordnete Riegel, Haus West und Haus Ost. Der zwischen den Riegeln und im Norden zur Straße platzierte eingeschoßige Gemeinschaftsbau konnte in einem eigens vorgeschalteten Bebauungsplan- Änderungsverfahren genehmigt werden. Der Gemeinschaftsraum ist das Herzstück eines Wohnprojektes und seine zentrale Funktion bestimmt auch seine exponierte Lage. Ziel der städtebaulichen Planung ist das harmonische Miteinander von öffentlichem Außenraum und geschütztem, halbprivaten Innenhof.

 

 

Insgesamt verteilen sich auf die beiden Wohnhäuser 25 Wohneinheiten in einem Wohnungsmix aus 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen. Alle Wohnungen sind West-Ost ausgerichtet. Durchgesteckt orientieren sie sich sowohl zur Straßenseite bzw. Nachbarbebauung und zum Innenhof. Alle Wohnungen verfügen über eine eigene Freifläche. Entweder als Balkon oder in den ebenerdigen Wohnungen als Garten ausgebildet. Die Gartenfläche steht allen Bewohnern gemeinschaftlich zur Verfügung. Durch die Nebengebäude gegliedert, finden sich Bereiche wie Kinderspielfläche, Feierabendwiese, Nutzgarten für Gemüse und Obstspalier, Werkelhof mit Fahrradwerkstatt und die zentrale Gemeinschaftsfläche direkt an das Gemeinschaftsgebäude angrenzend.

 

 

Eine halbtransparenter Sichtschutz aus einer leichten Lärchenholzlamelle bildet einen baulichen Abschluss des Innenhofes hin zum öffentlichen Straßenraum. Gleichzeitig wird der Dachgarten über dem Gemeinschaftsraum vor direkten Einblicken geschützt.